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Aus dem Gemeindeleben

Das Erwachsenen-Ich hilft Missverständnisse zu vermeiden

21. April 2018  I   Arno W. Böhnke

Carola L‘hoest (59), Predigerin der Gemeinschaft in Eckernförde, referierte beim jüngsten Frauenfrühstück im Hotel Hohenzollern. Im Gepäck hatte sie ihren eigenen Worten zufolge „einen Strauß an Lebenserfahrung“. In ihrem Vortrag ging es um Kommunikation. Präziser: um Missverständnisse in der Kommunikation. So lautete der Titel folgerichtig: „Ich habe es doch ganz anders gemeint“.

 

Zunächst zitierte Carola L‘hoest den Apostel Paulus: „Wenn es möglich ist, und soweit es an euch liegt, lebt mit allen Menschen in Frieden.“ Dies sei ein klarer Auftrag an alle Christen. Man könne zwar nicht die anderen Menschen verändern, wohl aber sich selbst, erklärte die Predigerin. „Ein Gebet um Veränderung erhofft zwar die Hilfe von Gott, entbindet uns aber nicht davon, selbst mitzuarbeiten.“

 

Grundsätzlich könne man nicht nicht-kommunizieren, sagte L‘hoest. Körpersprache und die so genannte paraverbale Kommunikation, also die Art, wie wir etwas sagen, sind immer auch Teil eines Informationsaustausches.

 

Warum es hierbei oft zu Missverständnissen kommt, erklärte die Referentin anhand der „Transaktionsanalyse“. Dabei handelt es sich um ein Kommunikationsmodell von Erich Börn. Nach seiner These befindet sich jeder Mensch bei jeder Kommunikation in einer von drei möglich Ich-Zuständen: Im Eltern-Ich, im Kind-Ich oder im Erwachsenen-Ich.

 

Das Eltern-Ich neigt

zum Bevormunden

 

Das Eltern-Ich ist fürsorglich oder auch kritisch und neigt dazu, den Gesprächspartner zu bevormuden. Das Kind-Ich ist frei (und damit albern oder kreativ), angepasst oder rebellisch. Einzig das Erwachsenen-Ich ist reif und kann damit Situationen sachlich betrachten und konstruktiv mit ihnen umgehen.

 

Wenn sich zwei Menschen unterhalten, befinden sich beide immer in einem der drei Ich-Zustände. Wer sich also bevormundet fühlt, weil sich sein Gesprächspartner im Eltern-Ich befindet, reagiert oft aus dem Kind-Ich heraus, entweder „artig“ oder auch „rebellisch“. Im letzten Fall kann die Kommunikation schnell entgleiten. Besser wäre es also nach den Worten von Carola L‘hoest aus der Gefühlsebene heraus in die Sachebene zu gehen und ins Erwachsenen-Ich zu wechseln.

 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Kerstin Wirth. Für den musikalischen Rahmen waren Lena und Katja Albrecht aus Havetoft zuständig. Ihre Lieder sorgten für Begeisterung und anhaltenden Applaus. Die Schwestern haben lange Zeit in einer christlichen Band gespielt, sind aber seit einiger Zeit als Duo unterwegs. 

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