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Aus dem Gemeindeleben

Luft nach oben

30. Juni 2016   I   Dorothea Klatt

Unüberhörbar schallten die Posaunen und andere Blasinstrumente durch die sächsische Metropole. Vom 3. bis 5. Juni fand in Dresden unter dem Motto „Luft nach oben“ der 2. Deutsche Evangelische Posaunentag (dept) mit 22.429 Teilnehmern, davon rund 17.500 aktiven Bläsern, statt. Die Chorleiterin der Gemeinschaft Schleswig nahm an der Veranstaltung teil und berichtet von ihrem Erleben.

 

Als mir letztes Jahr ein Flyer vom dept in die Hände fiel, entstand bei mir der Wunsch: Dieses Mal möchte ich daran teilnehmen. Seit fast 50 Jahren darf ich als Bläser in der Posaunenmission mitmischen. Und egal, wo ich in meinem fast 60jährigen Leben zu Hause war, in jedem Posaunenchor wurde ich wie in einer großen Familie aufgenommen.

 

Posaunen und Trompeten spielen auch in der Bibel eine wichtige Rolle. Aber seit dem Johannes Kuhlo, der Posaunengeneral (1856  -1941), angefangen hatte mit der Bläserarbeit zu missionieren, sind um 1900 überall die Posaunenchöre der Gemeinschaften und der Kirchen wie Pilze aus dem Boden geschossen.

 

Es wäre für mich langweilig gewesen, als Einzelperson nach Dresden zu reisen. Da die Süderbraruper aber nicht als Chor mitfahren konnten, haben Swantje, David, Fritz und ich uns dem Querner Chor aus Angeln angeschlossen. Somit hatten wir keine organisatorischen Dinge zu regeln. Nachdem wir dann im Frühjahr das Notenheft: „Gloria“ bekommen hatten, hieß es üben, üben und nochmals üben. Wir haben uns durch das Programmheft gearbeitet und an Proben in Borgwedel und Quern teilgenommen.

 

Taschen, Notenständer, Wäscheklammern, Notenbeleuchtung wurden zusammengesammelt, und dann ging es am 3. Juni morgens um 6 Uhr vom Schleihallenparkplatz los. Es stiegen noch Bläser aus Kappeln und Schleswig mit uns in den Querner Bus, und von Anfang an waren wir eine Bläserfamilie. Jeder achtete auf den anderen. Auf jedem Parkplatz auf dem Weg zu unsrem Ziel trafen wir auf andere Bläserautos oder Busse.

 

Nach achteinhalb Stunden  Autofahrt (gefühlt doppelt so lang) waren wir endlich in Meißen im Hotel, denn in Dresden war kein Raum mehr in der Herberge. Nur schnell frisch machen, Instrumente schnappen und los ging es wieder Richtung Dresden. Wir sollten auf dem Neumarkt spielen. Von überall strömten die Bläser herbei, und irgendwie wurde aus diesem Ameisenhaufen auf Alt- und Neumarkt ein homogener Chor. Den Dirigenten konnte man nur auf der Leinwand sehen. Leider regnete es während der Auftaktveranstaltung. Nachdem alle Noten, Hörner und Bläser einmal ordentlich nass waren, kam dann das gute Wetter.

 

"Lobet Gott mit Posaunen, Trompeten und Hörnern."

 

Was war nun am Schönsten? Die Superorganisation der Verantwortlichen in Dresden? Unsere durchorganisierte, freundliche Chorleiterin Marlene Hansen aus Quern? Die Generalprobe am Samstagmorgen im Stadion? Der Nachmittag der Begegnungen, und Konzerte überall um die Frauenkirche herum? Die Abendserenade an der Elbe von beiden Ufern inklusive Feuerwerk? Oder der Abschlussgottesdienst mit fast 20.000 Bläsern? Oder das Ständchen-Blasen Sonntagmorgen um 9 Uhr an einhundert Orten in Dresden? Mit einem Chor aus dem Erzgebirge, Ostfriesland und Baden Württemberg spielten wir in einem Altersheim unsere Instrumente. Was war am Schönsten? Das wird jeder von uns anders empfunden haben.

​                                                                                                                                       

Ich war überwältigt von Gottes Bläser-Arbeit überall in Deutschland, ob Gnadauer Verband, Landeskirchen, Freikirchen usw. Sogar aus Estland, Tschechien und von den Philippinen waren Bläserchöre da (vor allem die vielen jungen Bläser).

 

Punktgenau endete das große Treffen mit dem Schlusschoral von Johann Sebastian Bach: „Gloria, sei dir gesungen.“ Denn  lobet Gott mit Posaunen, Trompeten und Hörnern (Psalm 150).

 

Lust einmal dabei zu sein?  Wir suchen noch Leute, die mit einstimmen wollen in dieses Lob. Instrumente können wir besorgen. Die Ausbildung ist kostenlos. Ob nun acht oder achtzig Jahre alt – traut  Euch! Es ist noch Luft nach oben. Wir treffen uns montags um 17.45 Uhr im Gemeindehaus. Die Leitung hat Sarah Paulsen.     

Fritz und Swantje warten auf ihren Einsatz beim großen Posaunentag in Dresden.

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